Tonnenabschlagen in Ahrenshoop Dieses Jubiläum fetzt!

Wow! Am 21. Juli 2019 findet bereits zum 120. Mal ein ganz spezielles Traditionsfest in Ahrenshoop statt: das sogenannte Tonnenabschlagen. Davon hast du noch nie gehört? Wir sehen uns das Ganze einmal ein wenig genauer an.

von Kristina Dohse

Die Reiter galoppieren auf den geschmückten Pferden auf die Tonne zu.
Für das traditionelle Tonnenabschlagen werden auch die Pferde ordentlich herausgeputzt. © Shutterstock, DTeibe Photography

Am dritten Juli-Wochenende geht es im beschaulichen Ahrenshoop wieder heiß her, denn das jährliche Tonnenabschlagen findet statt. Unter diesem Begriff versteht man einen Wettkampf, der zu Pferde ausgetragen wird. Für die Tonnenbrüder und -schwestern wird es jedoch nicht nur sportlich, auch der Spaß kommt bei Tanz und Live-Musik keineswegs zu kurz.

Was passiert beim Tonnenabschlagen eigentlich ganz genau?

Bevor das eigentliche Tonnenabschlagen beginnt, findet ab 09:00 Uhr zunächst einmal ein Umzug durch die verschiedenen Ortsteile von Ahrenshoop statt und die Könige des Vorjahres werden abgeholt. Der Wettkampf wird dann ab 15:00 Uhr auf dem Festplatz von den Mitgliedern des sogenannten Tonnenbundes ausgetragen. Auf geschmückten Pferden galoppieren die Wettkämpfer auf ein Heringsfass zu, das in etwa 3 Metern Höhe aufgehängt wird. Auf dieses Fass schlagen die Reiter dann nacheinander mit einem schweren Holzknüppel ein – ein großes Spektakel für die Zuschauer! Dabei wird am Ende sogar mehr als nur ein Sieger gekürt: Der Reiter, der das letzte gewölbte Seitenbrett abschlägt, wird Stabkönig. Tonnenkönig wiederum ist, wer den allerletzen Holzsplitter des Fasses erwischt. Wer es schafft, den Fassboden zu entfernen, wird sogenannter Bodenkönig – allerdings wird diese Königswürde beim Ahrenshooper Tonnenabschlagen nicht verliehen. Am Abend wird dann noch ordentlich gefeiert: Ab 20:00 Uhr werden beim Tonnenball einerseits die Sieger geehrt und die Nacht bei Tanz und Live-Musik zum Tag gemacht.

Reetgedeckte Häuser und die Ostsee direkt vor der Tür: Das ist Ahrenshoop.
Neben dem Tonnenabschlagen hat Ahrenshoop atemberaubende Natur und viel Kunst zu bieten. © Shutterstock, ThomBal

Welche Geschichte hat das Tonnenabschlagen?

Die Entstehungsgeschichte des Tonnenabschlagens ist nicht genau belegt, sicher ist jedoch, dass es sich um eine Tradition handelt, die es schon seit vielen Jahrhunderten gibt. Eine Erklärung besagt, dass das Tonnenabschlagen seinen Ursprung in der Zeit von 1648 bis 1815 hatte, als Vorpommern von den Schweden besetzt wurde. Über das Ende der Besetzungszeit sollen sich die Fischer, die bis dato einen Teil ihres Fischfanges an die Besetzer abgeben mussten, so gefreut haben, dass sie Eichenfässer aufhingen und mit Knüppeln dagegen schlugen. Allerdings wird diese Theorie durch einen Fund in Barther Protokollbüchern widerlegt, die nahelegen, dass es den Brauch bereits seit Ende des 30-jährigen Krieges gibt.

Ein anderer Erklärungsversuch besagt, dass das Abschlagen der Tonnen in Anlehnung an mittelalterliche Reitspiele der Knechte entstanden ist, die damals von den Wettkämpfen der Herrscher ausgeschlossen wurden.

Interessant: Das Tonnenabschlagen wurde auch zu Zeiten der DDR ausgeübt, konnte Ende der 1960er jedoch an vielen Orten nicht stattfinden, da es zu wenig Pferde gab. In Ahrenshoop fand das Traditionsfest ab 1983 wieder statt.

Die Zeesboote gehören zum typischen Bild der Urlaubsregion Fischland-Darß-Zingst.
Die Zeesboote gehören neben den Darßer Türen nun zum immateriellen Weltkulturerbe. © Shutterstock, Harald Lueder

Wusstest du, dass das Tonnenabschlagen zum Weltkulturerbe gezählt wird?

In der Urlaubsregion Fischland-Darß-Zingst zu urlauben, lohnt sich für dich gleich doppelt: Du kannst nicht nur Zeit am Meer und die malerische Vielfalt der Landschaft genießen, dir wird auch kulturell viel geboten. Denn neben dem Tonnenabschlagen werden auch die Darßer Türen und Zeesbote zum immateriellen Kulturerbe gezählt, und das völlig zu Recht, wie wir finden! Mehr über dieses Thema erfährst du in diesem Blogbeitrag.

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