Tierischer Giebelschmuck Ich glaub’, mein Pferd pfeift

Wenn du aus Norddeutschland kommst oder hier schon einmal Urlaub gemacht hast, sind dir die Pferdeköpfe an den Giebeln mancher Häuser bestimmt aufgefallen. Doch welchen Ursprung hat die tierische Verzierung? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.

von Kristina Dohse

Halte bei deinem nächsten Ostseeurlaub doch einmal nach den schönen, reetgedeckten Häusern Ausschau.
Die reetgedeckten Häuser mit dem Giebelschmuck versprühen norddeutsches Flair und gehören zum Ostseeurlaub einfach dazu. © Shutterstock, Ina Meer Sommer

Sie sind besonders an den sogenannten niederdeutschen Hallenhäusern zu finden: Pferdeköpfe, die die Windbretter am Giebel des Hauses verzieren. Dabei sehen sich die ausgesägten beziehungsweise geschnitzen Köpfe entweder an oder sind voneinander abgewandt. Aber Moment mal, Hallenhäuser, Windbretter? Wir fangen noch einmal ganz von vorne an.

Was sind eigentlich Hallenhäuser?

Hallenhäuser kamen zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert auf und dienten den Bauern als Räumlichkeit, die sie gleichzeitig als Wohn- und Stallraum sowie zum Lagern der Ernte nutzten – kurz: Die Hallenhäuser waren sogenannte Wohnstallhäuser. Oftmals werden die Bauten auch als niederdeutsche Hallenhäuser bezeichnet. Das liegt daran, dass die Häuser vor allem in Norddeutschland verbreitet waren. Genauer gesagt in dem Gebiet der Norddeutschen Tiefebene vom Niederrhein bis Hinterpommern. Seit dem 19. Jahrhundert werden die Wohnstallhäuser nicht mehr gebaut, aber trotzdem findest du noch heute viele Hallenhäuser bei uns im schönen Norden, in Westfalen und am Niederrhein.

Windbretter, Hallenhäuser, Eulenloch: Kennst du dich aus?
Besonders in Norddeutschland sind die traditionsreichen Pferdeköpfe an den Häusergiebeln noch zu finden. © Shutterstock, Maren Winter

Welche Funktion haben die Windbretter?

Die Windbretter ragen ungefähr einen halben Meter über den Dachfirst hinaus, wo sie sich kreuzen. Die Dächer der Hallenhäuser wurden meist mit Stroh, in seltenen Fällen auch mit Reet gedeckt. Die Windbretter sollten verhindern, dass die Kanten des Dachmaterials ausfransten. Schließlich waren Stroh oder Reet dem Wind beständig ausgesetzt.

Hast du schon einmal etwas vom sogenannten Eulenloch gehört? Dieses befand sich oben am Giebel des Hauses und diente dazu, dass der Rauch vom Herd abziehen konnte. Den Namen hat die Öffnung seiner zweiten Funktion zu verdanken: Eulen sollten durch das Loch gelangen können, um den Dachboden von Mäusen zu befreien.

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Die gibt es auch in echt: Friedlich grasende Pferde findest du in der malerischen Urlaubsregion Fischland-Darß-Zingst häufig. © Shutterstock, bluecrayola

Warum werden die Windbretter mit Pferdeköpfen verziert?

Auf diese Frage gibt es historisch leider keine eindeutig belegbare Antwort. Es gibt Quellen, laut derer es im Norden Deutschlands bis zum 16. Jahrhundert üblich gewesen sein soll, echte Pferdeköpfe auf Stangen neben dem Haus zu platzieren, um potenzielle Gefahren abzuwehren. Dies könnte der Ursprung für die hölzernen Pferdeköpfe sein. Allerdings spräche gegen diese Theorie, dass zur Abwehr von Gefahren verschiedene menschliche und tierische Fratzen an den Häusern dienten und nicht nur die Abbildung von Pferden, auch wenn diese am häufigsten abgebildet wurden.

Die Blickrichtung der Pferde variiert ebenfalls: Mal sehen sie einander an und mal sind sie voneinander abgewendet. Auch hierfür gibt es leider keine eindeutige Erklärung. Ein Deutungsversuch besagt, dass Pferdeköpfe, die einander zugewandt sind, den Hausbesitzern Glück bringen und einander abgewandte das Böse abwehren. Eine andere Interpretationsmöglichkeit ist, dass die Blickrichtung der Pferdeköpfe angibt, welcher der Ehepartner auf den Hof eingeheiratet hat. Außerdem könnte die Blickrichtung früher ein Indiz dafür gewesen sein, ob der Hausbesitzer frei von der mittelalterlichen Leibeigenschaft war oder nicht. Wie dem auch sei: Wir finden, dass der tierische Giebelschmuck wirklich viel hermacht und zu unseren norddeutschen Dörfern einfach dazugehört!

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