Ahrenshoop im Kino Wie das THE GRAND zum Drehort wurde

Eine wahre Geschichte: 2016 zogen zwei Künstlerinnen zu uns ins Hotel. Die eine von beiden todkrank. Doch das hält die Freundinnen nicht davon ab, weiterzumachen mit ihrer Kunst. Eine Reise der Widersprüche, die zu einem preisgekrönten Film wurde...

Damit hatten wir nicht gerechnet: Als wir 2016 zum ersten Mal das THE GRAND Stipendium ausschrieben, war uns zwar klar, dass wir Teil von etwas Außergewöhnlichem werden würden. Das war schließlich die Idee dahinter. Doch dass wir selbst auch zum Gegenstand der Kunst werden würden, war eine Überraschung. Wir hatten zwei einmonatige Aufenthalte jeweils im Januar und Februar für Künstler/innen zu vergeben. Beinhaltet war der freie Aufenthalt im Hotel oder dem dazugehörigen Strandhaus, inklusive Frühstück und Nutzung unserer 3000m² großen Spa-Anlage. Eines dieser Stipendien erhielt schließlich Annekatrin Hendel, die sich bereits durch Dokumentarfilme wie "Vaterlandsverräter" und "Fassbinder" einen Namen gemacht hatte.

Wie hat Annekatrin Hendel ihren Aufenthalt im THE GRAND verbracht?

Im Januar standen gleich zwei Künstlerinnen auf einmal vor unserer Tür: Frau Hendel hatte ihre schwer an Lungenkrebs erkrankte Freundin Ines Rastig mitgenommen. Nur noch wenige Wochen hatten die Ärzte ihr gegeben und so waren die beiden kurzerhand gemeinsam zu dieser letzten Reise aufgebrochen.

Nicht, um sich einfach zu erholen. Sie wollten gemeinsam etwas schaffen. Annekatrin Hendel: „Wir sind angekommen und haben gesagt: "Wir machen eine Ausstellung, ein Buch und einen Film. Auch in dieser Reihenfolge.“" Gesagt, getan. Sie krempelten ihre Ärmel hoch und legten ohne umschweife los. Sie schrieben, Rastig fotografierte und Hendel filmte, wie sie ihre Tage verlebten.

Der Film mit dem Namen "Fünf Sterne", der schon 2017 in die Kinos kam, beschreibt in berührenden Bildern den Verlauf und das Ende eines Lebens, das alles andere als geradlinig war. Und er fragt nach der Bedeutung einer Lebensbilanz im Angesicht der Freundschaft und der Naturgewalten. Frau Rastig und Frau Hendel waren über 30 Jahre lang befreundet. In ihrer ungezwungenen und ebenso liebevollen wie schonungslos ehrlichen Umgangsweise miteinander war die innige Freundschaft leicht zu erkennen. Zwei Seelen, die einander in ihrer Verschiedenheit auf beeindruckende Weise ergänzten.

Wer war Ines Rastig?

Die Berlinerin Ines Rastig war eine außergewöhnlich vielseitige Persönlichkeit. Sie tat, was sich nicht viele zutrauen: Tun, wonach einem ist. Und sie war gut in dem, was sie tat. Als Malerin, Sängerin, Szenenbildnerin sowie Kostüm- und Bühnenbildnerin legte sie ihr ganzes Herz in jedes Projekt, das sie begann und hatte keine Angst davor, Grenzen zu überschreiten.

Während ihres Aufenthalts im THE GRAND fertigte sie viele ungewöhnliche Arbeiten und Selbstporträts an, deren Vielschichtigkeit Raum lässt. Nach ihrem Tod im Mai 2016 hinterließ sie auch eine große Zahl fotografischer Arbeiten, die wir im September 2016 in unseren Räumen ausstellten.

Nach dem Ende des Stipendiums luden wir Ines Rastig ein, im THE GRAND zu bleiben. Sie entschied sich dafür und blieb bis zu ihrem Tod. Wir sind dankbar für die Begegnung mit zwei sehr inspirierenden Menschen und werden die Zeit mit ihnen in besonderer Erinnerung behalten.

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